LICHTVERSCHMUTZUNG
Licht ist allgegenwärtig. Wird es Dunkel schalten wir das Licht ein. Strassen werden von Kunstlicht beleuchtet. Schaufenster laden uns mit ihrer Beleuchtung zum Shoppen ein. Licht ist Sicherheit. Licht schafft Ambiente, ist Luxus, ist Normalität. Fahrzeuge beleuchten Ihre Umgebung.
Aber künstliches Licht verschmutzt die Atmosphäre und bringt uns um das Erlebnis des Sternenhimmels. Sie macht die Nacht zum Tag und lässt den Sternenhimmel wie im Bild oben rechts hinter einer Lichtglocke verschwinden.
Lichtverschmutzung hat Einfluss auf Mensch, Tier und Ökologie. Denn Dunkelheit gehört zur Natur; der Wechsel zwischen Tag und Nacht ist seit Jahrmillionen ein wichtiger Taktgeber für die Natur. Wir aber machen die Nacht zum Tag.
Der Begriff Lichtverschmutzung bezeichnet direkt blendendes Kunstlicht, das an Luft- und Staubteilchen in der Atmosphäre gestreut wird und damit den Himmel aufhellt (die oben erwähnte Lichtglocke).
Insekten sterben wegen der Lichtverschmutzung weil sie in dem Licht eine Nahrungsquelle erwarten, die keine ist. Durch diesen Umstand sind auch viele Umwelt- und Naturschutz- Organisationen auf das Thema aufmerksam geworden.
Deutsche Wissenschaftler schätzen, dass in den Sommermonaten an jeder Strassenlampe durchschnittlich 150 Insekten pro Nacht getötet werden. Das heisst, dass in Deutschland an den 6,8 Millionen Strassenleuchten jede Nacht durchschnittlich über eine Milliarde Insekten zu Tode kommen.
(Quelle: https://www.spektrum.de/news/die-dunkle-seite-des-lichts/1555840)
Satellitenaufnahmen der letzten zwei Jahrzehnte machen deutlich, wie die Nacht nach und nach verschwindet. Schätzungen zufolge gibt es auf mehr als einem Zehntel der Landfläche der Erde nachts künstliches Licht. Der Anteil künstlich beleuchteter Aussenbereiche stieg zwischen 2012 und 2016 jährlich um zwei Prozent an.
(Quelle BAFU)
Die Sternwarte unterstützt das EU Projekt Stars4All, in dem wir an unserem Standort eine Messeinrichtung installiert haben, welche die Lichtverschmutzung permanent misst und die Daten an einen zentralen Server zur Auswertung schickt.
Eine Weltweite Übersicht aller Teilnehmenden Institutionen findet sich hier: https://tess.stars4all.eu/map/